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Viele Mieter und Vermieter möchten gerne die Zinsen für die Mietkaution berechnen. Dies kann unterschiedliche Motivationen haben – zum einen die historische Zinsberechnung, also wieviele Zinsen es in der Vergangenheit auf eine bereits geleistete Mietkaution gegeben hat sowie die Zinsberechnung welche in Zukunft für ein neues Kautionskonto bezahlt werden. Beide Gründe beruhen auf dem Mietrecht § 551 – so wird hier beschreiben:

Der Vermieter hat eine ihm als Sicherheit überlassene Geldsumme bei einem Kreditinstitut zu dem für Spareinlagen mit dreimonatiger Kündigungsfrist üblichen Zinssatz anzulegen.

Hat der Vermieter die Kautionssumme angelegt, so möchte nach Beendigung des Mietverhältnisses der Mieter nun die Zinsen nachrechnen, oder aber der Vermieter hat ggf. versäumt die Kaution zum Zeitpunkt der Anlage korrekt getrennt vom sonstigen Vermögen anzulegen oder hat diese auf einem Vermieterkonto mit anderen Kautionssummen gemeinsam angelegt. In beiden Fälle wäre es nun relevant die richtigen Zinsen für den Mieter zu berechnen.

Wie berechnet man die Zinsen für die Kaution?

Zinsen wachsen durch den ZinseszinseffektDie Berechnung von Zinsen kann mit einem einfachen Zinsrechner berechnet werden. Hierbei muss lediglich beachtet werden, dass ebenfalls der Zinseszins zum tragen kommt und wie dieser berechnet wird. So gibt es eine jährliche oder quartalsweise Zuweisung der Zinsen – in vielen Fällen kommt vereinfacht die jährliche Zinsberechnung zum Einsatz. Die Kautionssumme wird angegeben (Basis) sowie der Zinssatz, welcher zu dem Zeitpunkt der Miete eingesetzt ist. Nun werden für den Zeitraum der Miete die Zinsen zu der Basis hinzuaddiert und anschließend wiederum die Zinsen hierfür berechnet. Man kann einen Zinsrechner nutzen, um die Zinsen online zu berechnen, ohne manuell diese immer wieder erneut zu berechnen – oder aber man nutzt hierfür eine einfache Tabellenkalkulation, bspw. eine Excel-Tabelle.

Historische Zinsen berechnen

Um historische Zinsen berechnen zu können, bedarf es einer Übersicht und Informationen, welcher Zinssatz zu welchem Zeitpunkt von dem Kreditinstitut vergeben wurde. Diese Informationen erhalten Sie von Ihrer Bank auf Nachfrage. Neben dieser Möglichkeit ist es auch möglich den Leitzins als Berechnungsgrundlage zu verwenden, da dieser bei allen Banken als Grundlage für Ihre eigene Zinsgestaltung und Kostenstruktur dient. Der Leitzins wird seit 1950 von der EZB zur Verfügung gestellt. Bei Ariva erhält man bspw. eine Übersicht der Zinsen seit 1999. Ebenfalls gibt es Zinsreihen der Bundesbank als Download hier für die Jahre 1979 bis 2003. Orientiert daran kann man die Zinsen manuell nachträglich berechnen. In diesem Rechner ist es möglich die Zinsen nachträglich zu berechnen, notwendig ist hierfür der Zeitpunkt des Einzuges, also der Anlage der Kaution und der Zeitpunkt des Auszuges.




Zu beachten gilt hierbei, dass die Zinsen so nicht 1:1 von den Banken an die Kunden weitergegeben wurden, jedoch einen Anhaltspunkt geben können. Möchte man heute eine Kaution mit hoher Rendite anlegen, so lohnt ein Mietkautionsdepot. Eines der einfachsten Kautionsdepots bietet aktuell Growney an.

Welchen Zins gab es in welchem Jahr?

In der Regel können Sie hierfür Ihren Vermieter anfragen, welcher diese Informationen von seiner Bank erhält. Ansonsten helfen die historischen Zinsen, welche durch die EZB oder Bundesbank zur Verfügung gestellt werden.

Aktuelle Zinsen für die Zukunft inklusive Zinseszins berechnen

Mit diesem praktischen Rechner kann man die Zinsen für einen bestimmten Zeitraum berechnen. Hierbei werden die jeweiligen Zinsen der aktuellen Angebote von Banken zugrunde gelegt:

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Auffallend sind natürlich die niedrigen Zinsen, seitdem die EZB die Zinsen so stark herabgesenkt hat, dass es sich nicht mehr lohnt Geld auf einem Sparkonto zu parken. Aus diesem Grund legen immer mehr Mieter Ihre Mietkaution auf einem Mietkautionsdepot an und verpfänden bspw. ETF-Fonds als Mietsicherheit.