Bereits im März 2020 wurde in einem Artikel bzgl. einem Börsencrash und möglichen Verbindungen dazu mit einem Kautionsdepot beschrieben, welche Auswirkungen dies haben kann: Was passiert mit einem Mietkautionsdepot bei einem Börsencrash?
Aktuell werden durch den Krieg in der Ukraine in Verbindung mit Russland ebenfalls vermehrt Nachrichten zu Auswirkungen auf den Kapitalmarkt veröffentlicht. Ein Krieg ist immer tragisch, unmenschlich und außerordentlich schlimm – dies daher nur auf einen finanziellen Bereich einzuschränken erscheint würdelos. Trotzdem interessiert Anleger, Mieter und Vermieter was durch eine Krise wie der Aktuellen mit den eigenen Werten und Investitionen passiert und inwiefern dies eine Auswirkung auf das eigene Leben hat. Ist ein Mietkautionsdepot in Zeiten einer Krise eine gute Idee?
Inhaltsverzeichnis
Mietkautionsdepot verhindert Handlungsfähigkeit – ist das gut oder schlecht?
Ein Kritikpunkt bei einem Mietkautionsdepot ist die mangelnde Handlungsfähigkeit in Zeiten einer Krise. Das Depot ist verpfändet und kann durch den Mieter nicht schnell liquidiert werden, um Buchverluste zu verhindern.
Grundsätzlich ist dieser Kritikpunkt nicht von der Hand zu weisen, gleichfalls ist jedoch jederzeit eine Umschichtung einer Mietkaution möglich. So kann der Mieter eine alternative Form der Mietkaution dem Vermieter übergeben und die dadurch die Verpfändung des Depots auflösen um die Werte zu liquidieren.
Ein Kautionsdepot ist jedoch eine langfristige Anlage, welche aus unserer Perspektive so breit wie möglich aufgestellt werden sollte, bspw. in Welt-ETF Fonds, die einen Index weltweit abbilden. Sofern es also keine weltweite Krise gibt, sondern diese sich auf einzelne Bereiche der Welt beschränkt, so werden die Kurse für einen weltweiten Index-Fonds durch Einschränkungen in einzelnen Ländern nur partiell beeinflusst. Die Diversifikation ist damit der Schlüssel zu einer Krisen-Resilienten Anlage.
Das Kurzfristige Handeln aufgrund von Angst und Medienberichten kann außerdem zu hohen realisierten Verlusten führen, welche über einen längeren Zeitraum von mehreren Jahren wieder ausgeglichen werden (Klassisches Buy & Hold). Eine verminderte Handlungsfähigkeit aufgrund der Verpfändung des Depots kann dadurch auch ein Vorteil gegenüber anderen Anlegern sein.
So wie Immobilienbesitzer zum zwanghaften Sparen durch die Kredittilgung der eigenen Immobilie gezwungen werden, so werden Mieter mit einem Kautionsdepot dazu mehr oder weniger durch die Verpfändung des Depots dazu geführt, diese Fonds lange zu halten und keine Panikverkäufe durchzuführen. Angst und Panik sind die schlechtesten Ratgeber.
Diversifikation im Kautionsdepot – wie ist das möglich?
Eine breite Streuung des Risikos ist im Kautionsdepot entweder durch einen einzigen Fonds möglich, der weltweit investiert, Beispiele dafür sind der Vanguard All World ETF oder ein XTrackers MSCI World ETF oder aber es wird in verschiedene ETF-Fonds gleichzeitig investiert. Diese Strategie kann man als Mieter bspw. mit dem einfachen Growney Kautionsdepot umsetzen.
Einfach als Mieter online beantragen
Rechtssicher durch Verpfändung an Vermieter
Mit Anlagestrategie in mehrere ETF-Fonds investieren
Für längerfristige Mietverhältnisse ideal
Vergleichsweise hohe Rendite auf die Kaution zu erwarten
Innerhalb kurzer Zeit Kaution eingerichtet
Nach Mietverhältnis einfach aufzulösen oder auch als Investition weiterhin nutzbar
Wann ist der richtige Moment ein Kautionsdepot anzulegen?
Vereinzelt ließt man, dass ein Sparplan für Fonds gerade in turbulenten Zeiten eine gute Idee sei, da man vom Cost-Average Effekt profitiere. Dies wurde jedoch mittlerweile widerlegt, eine Einmalanlage im Vergleich zu einem Sparplan erzielt eine höhere Rendite. Bei einem Mietkautionsdepot kann man zwar ebenfalls einen Sparplan anlegen, für die Nutzung als Mietsicherheit ist dies jedoch unnötig, denn hier erfolgt eine Einmalanlage zu Beginn des Mietverhältnisses.
Doch wann legt man ein Kautionsdepot am Besten an? Häufig haben Mieter keine Wahl, bzw. äußere Umstände bestimmen wann ein Umzug stattfindet und eine Kaution hinterlegt werden muss. Die Anlage der Kaution auf einen bestimmten Zeitpunkt zu erzielt ist daher selten möglich.
Ein Kautionsdepot in Zeiten einer Krise anzulegen erscheint zwar ideal, da im Anschluss die Kurse sich in den meisten Fällen wieder erholen, meistens ist dies jedoch nicht möglich. Da es sich um eine langfristige Anlage von mehreren Jahren handelt ist es auch unerheblich, ein Market-Timing ist schlicht nicht möglich und die lange Anlagedauer wird Kursgewinne und Kursverluste ausgleichen. Ein Vergleich verschiedener Kautionsdepots ist hier direkt möglich:
Gibt es konservativere Alternativen zum Kautionsdepot?
Ein Kautionsdepot birgt das Risiko von Kursschwankungen, mit diesen Schwankungen durch Krisen kann nicht jeder umgehen und es werden konservative Alternativen gesucht, die möglichst keiner wahrnehmbaren Volatilität unterliegen.
Die einfachste Möglichkeit besteht darin schlicht das klassische Kautionskonto zu nutzen, hier wird das Geld auf einem Sparbuch hinterlegt und erzielt derzeit 0,01% Zinsen. Ein kostenloses Kautionskonto for Mieter ist bei der DKB Bank erhältlich, als Vermieter eignet sich das DKB Vermieterpaket, welches ebenfalls die Anlage von kostenlosen Treuhandkonten ermöglicht.
Als Mieter hat man zudem noch die Option eine Kautionsbürgschaft als Mietsicherheit zu nutzen, die günstigste Kautionsversicherung mit 3,9% Gebühren wird aktuell von heysafe angeboten. Dadurch werden zwar Gebühren für den Mieter erhoben, die Kautionssumme kann jedoch individuell anders investiert oder genutzt werden.
