Sind sie Schweizer oder haben Sie schon einmal in der Schweiz einen Urlaub gemacht? Das Land ist nicht nur bekannt für seine steilen Berge und unzähligen Tunnel, sondern auch als Finanzplatz weltweit berühmt. Vermutlich rührt dies ebenfalls durch zahlreiche Hollywood Filme, wie James Bond oder dem Davinci Code, in welchem dem Mythos des Nummernkontos ohne direkte Namenszuweisung gepflegt wird. Diese Zeiten der Nummernkonten sind seit Jahren vorbei, dass Schweizer Banken jedoch weiterhin gutes Geld verdienen zeigt sich zumindest ansatzweise an der letzten Gebührenerhöhung von Kautionskonten.
Die Milliarden an Schweizer Franken, welche auf Kautionskonten liegen und aufgrund der Negativzinsen so gut wie keinen Ertrag mehr bringen gibt es weiterhin, für die Eröffnung von Überweisung bzw. Saldierung wird nun jedoch die Gebührenschraube gedreht.
Inhaltsverzeichnis
Mietzinsdepot vs. Mietkautionsdepot
Ein Mietzinsdepot in der Schweiz ist nicht zu verwechseln mit einem Mietkautionsdepot in Deutschland. Auch wenn die zwei Begriffe nahe beieinander stehen, so ist das Mietzinsdepot ein klassisches Mietkautionssparkonto, welches in der Schweiz angelegt wird. Das Kautionsdepot in Deutschland dient der Hinterlegung von Fonds als Sicherheit für die Mietkaution. Auf einem Mietkautionsdepot erhält man eine Rendite aufgrund der Investition in Aktien- und Anliehenfonds. Auf einem Mietzinsdepot hingegen, werden Zinsen von der Bank bezahlt – sofern dies aktuell noch der Fall ist, jedoch eher im unteren Prozentbereich.
Der Artikel in der Neuen Züricher Zeitung über die Gebührenerhöhung der Schweizer Banken für Mietzinsdepots bietet eine Möglichkeit einmal die Gebühren und den Nutzen der zwei Kautionsarten miteinander zu vergleichen.
Bei der Zuger Kantonalbank werden 30 CHF für die Einrichtung fällig, bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB) bezahlt man 50 CHF für die Einrichtung, bei der Credit Suisse sogar 100 CHF. Die Kosten werden damit gerechtfertigt, da aufwendigen Eröffnungs- und Saldierungsprozesse durch mehrere involvierte Parteien entstünden. Bei der ZKB erhält der Mieter immerhin noch 0,01% Zinsen, bei den 3 anderen Bankhäusern gibt es jedoch keine Zinsen mehr.
Kostenvergleich mit deutschen Angeboten
Da der Schweizer Franken aktuell (2022) dem Euro relativ nahe steht, fällt ein Vergleich leicht. Im Kautionsvergleich gibt es in Deutschland immer noch das herausragende Kautionskonto der DKB, welches keine Gebühren kostet und ebenfalls 0,01% Zinsen erbringt:
Die Zinsen, welche es auf Spareinlagen gibt, sind derzeit auf einem historischen Tiefpunkt angekommen. Es gibt als Alternative zu einem Sparkonto die Möglichkeit eines Mietkautionsdepots. Hierbei werden Fondsanteile als Sachwerte gekauft und verpfändet - diese Art der Investition bietet in der Regel eine höhere Rendite.
Sparkonto
Keine Mietkaution online
Anlagesumme: | 2000,00€ |
Gesamt: | 2010,00€ |
3 Jahre Zinsertrag: | 45,34€ |
Nach 3 Jahren: | 2035,34€ |
Anlagesumme: | 2000,00€ |
Gesamt: | 2000,00€ |
3 Jahre Zinsertrag: | 0,60€ |
Nach 3 Jahren: | 2000,60€ |
Keine Mietkaution online
Anlagesumme: | 2000,00€ |
Gesamt: | 2015,00€ |
3 Jahre Zinsertrag: | 0,60€ |
Nach 3 Jahren: | 1985,60€ |
Keine Mietkaution online
Anlagesumme: | 2000,00€ |
Gesamt: | 2059,00€ |
3 Jahre Zinsertrag: | 0,00€ |
Nach 3 Jahren: | 1941,00€ |
Anlagesumme: | 2000,00€ |
Gesamt: | 2000,00€ |
3 Jahre Zinsertrag: | 0,60€ |
Nach 3 Jahren: | 2000,60€ |
Mietkautionsdepot
Depotgebühren: 0,68 % p.a.
Fondsgebühren: 0,16 % bis 0,23 % p.a.
- 10 Anlagestrategien mit ETF-Fonds
- Einfaches Kostenmodell
- Kein Post-Ident für Vermieter nötig
- Einfach online beantragen
Depotgebühren: 8,00 € p.a.
Fondsgebühren: 0,2% bis 0,5% p.a.
- 2.400 Fonds für Einmalanlage
- 100% Rabatt Ausgabeaufschlag bei > 4.600 Fonds
- Nur ETFs von Xtrackers handelbar
- Kein Post-Ident für Vermieter nötig
Depotgebühren: 12,00 € p.a.
Fondsgebühren: 0,1% p.a.
- 7.343 Fonds von 125 Gesellschaften
- Keine Transaktionskosten bei Kauf/Verkauf (ausgenommen ETF-Fonds)
Depotgebühren: 30,00 € p.a.
Fondsgebühren: 0,2% bis 0,5% p.a.
- 11.000 Fonds zur Auswahl
- 0,2% - 0,8% pro ETFs Transaktion
Bankbürgschaft
3 Jahre Mietdauer: 210,00 €
- Bei Nutzung eines DKB Girokonto seit mind. 6 Monaten
Mietkautionsbürgschaft
3 Jahre Mietdauer: 234,00 €
- ab 3,9% der Kautionssumme
- Komplett digital und nachhaltig
3 Jahre Mietdauer: 252,00 €
- Online-Sofortzusage direkt nach Antragstellung
- Bis zu 2 Jahre Zahlungspause bei betriebsbedingter Arbeitslosigkeit
3 Jahre Mietdauer: 264,00 €
- Vier Wochen Zeit für einen Einspruch (falls der Vermieter die Kaution anfordert)
3 Jahre Mietdauer: 282,00 €
- 5 Monate gratis Haftpflichtversicherung und einen Gutschein für einen kostenlosen Umzugscheck
- Komplett digital und nachhaltig
3 Jahre Mietdauer: 282,00 €
- Mieterschutz
- Kostenlose Unterlagen für das Vermietergespräch
3 Jahre Mietdauer: 282,00 €
- Geld-zurück-Garantie
Rechtliche Hinweise: Der Vergleich bietet keinen kompletten Marktüberblick. Hauptrankingfaktor ist das Gesamtergebnis, welches anhand der Filtereinstellungen und den jeweiligen Produktkonditionen berechnet wird. Die Listung beginnt mit den größten Erträgen und endet mit den höchsten Kosten. Bei ertrags-/kostengleichen Produkten wird zusätzlich die Abschlussquote berücksichtigt. D. h. Produkte, die im Verhältnis zu den Aufrufen hier öfter gewählt werden, sind höher platziert.
Stand: 12.10.2024
Die Frage, welche man sich demnach stellen muss ist ob die DKB aufgrund Ihrer digitalen Lösungen schlicht effizienter und kostengünstiger arbeiten kann, oder andere Wege nutzt um eine Wertschöpfung zu erzielen. Mit Negativzinsen hat die DKB ebenfalls zu kämpfen. Ggf. sind die Gebühren der schweizer Banken jedoch auch schlicht eine Möglichkeit Geld zu verdienen für ein Produkt für welches es zumindest in der Schweiz wenig Alternativen gibt.
Ob man ein Mietkautionskonto auch im Ausland anlegen kann, wurde bereits in diesem Artikel erörtert – meistens scheitert dies an der Verpfändung, welche lediglich für eine Jurisdiktion und ein Land ausgelegt sind. Für Bürger aus Österreich gibt es jedoch auch die Möglichkeit ein Kautionskonto in Deutschland zu nutzen. Ggf. ist es lediglich eine Frage der Zeit, bis Schweizer Bürger ebenfalls die Möglichkeit haben die Mietkaution trotz Wechselkursgebühren in Euro anzulegen?
Ein Mietkautionsdepot als Alternative zum Mietzinsdepot
Legt man ein Mietkautionsdepot in Deutschland an, um die Kaution in Form von aktiven Fonds oder ETF-Fonds zu hinterlegen, so zahlt man in der Regel eine prozentuale Verwaltungsgebühr pro Jahr und ggf. Transaktionskosten von <1% für den Kauf und Verkauf der Fondsanteile. Vergleicht man nun bspw. ein Mietzinsdepot in der Schweiz mit einem Kautionsdepot in Deutschland, so ergibt sich ein interessantes Bild:
Für die Berechnung wird eine Mietkaution von 2.000€ angenommen, der Einfachheit wird in Euro gerechnet, da der CHF recht nahe am Euro liegt. (1€ = 1,04 CHF am 05.01.2022). Die Konditionen im direkten Vergleich:
Growney Kautionsdepot | ZKB Mietzinsdepot | |
---|---|---|
Einrichtung | 29,75 € | 50 CHF ≈ 50,00€ |
Zinsen / Rendite | Ø 4 % | 0,01 % |
Jährliche Service-Gebühren | 0,68% | 0 |
Fondsgebühren | 0,23 % | 0 |
Für die Rendite wird bei Growney ein durchschnittlicher Wert von 4% angenommen, dies ist natürlich nicht sicher, wie die 0,01% der ZKB, jedoch ein möglicher erzielbarer Wert.
Nach 5 Jahren Mietdauer (durchschnittliche Mietdauer in der Schweiz) und einer initial hinterlegten Kaution von 2.000€, wäre man mit dem Kautionsdepot von Growney wesentlich besser gefahren als mit dem klassischen Mietzinsdepot:
- Mietzinsdepot: 2.000€ – 50€ Einrichtung + 1€ Zinsertrag in 5 Jahren = 1.951€
- Mietkautionsdepot: 2.000€ – 29,75 € Einrichtung + 328,70 Rendite in 5 Jahren (Kosten bereits abgezogen) = 2.328,70€
Bisher scheint es keinen Schweizer Broker zu geben, der eine Verpfändung von Depotwerten einfach und unkompliziert ermöglicht, obwohl das schweizer Mietrecht in Art. 257e OR dies explizit als Möglichkeit nennt:
Leistet der Mieter von Wohn- oder Geschäftsräumen eine Sicherheit in Geld oder in Wertpapieren, so muss der Vermieter sie bei einer Bank auf einem Sparkonto oder einem Depot, das auf den Namen des Mieters lautet, hinterlegen.
Es gibt Schweizer Banken, die Onlinedepots führen und hierfür vergleichsweise (für Schweizer Verhältnisse ;-)) geringe Gebühren verlangen wie bspw. die FlowBank, die Waadtländer Kantonalbank mit dem Broker TradeDirect oder aber Swissquote – eine Verpfändung für die Mietkaution wird jedoch nicht aktiv beworben. Wenn man nach einer Verpfändung sucht, werden jedoch teilweise Faustpfandverschreibungen angeboten – ggf. müssen sich Interessiert ähnlich wie bei einigen deutschen Anbietern (bspw. Consorsbank) eine eigene Verpfändungserklärung erstellen und diese nutzen.
Ob eine Nutzung von deutschen Angeboten innerhalb der Schweiz möglich ist, hängt vermutlich maßgeblich vom Vermieter ab, der dies akzeptieren muss. Bei dem DWS Depot kann man ebenfalls Werte mit Franken kaufen und halten – dadurch würde ein Währungswechselrisiko entfallen. Bei Growney hat man weltweit breit gestreute ETF-Fonds, welche in der Euro Währung angelegt sind – als Schweizer kann man hier natürlich ebenfalls ein Depot eröffnen und die Werte an den Vermieter verpfänden.
Das bringt das DWS Mietkautionsdepot
PDF-Dokument zum Antrag ausfüllen
Verpfändungserklärung über Fondsvermittler anfragen
Für längerfristige Mietverhältnisse ideal
Einmalanlage ab 50 €
Kostengünstigstes Kautionsdepot auf dem Markt
Nach Mietverhältnis einfach aufzulösen oder auch als Investition weiterhin nutzbar
Die Vorteile bei einem Growney Kautionsdepot
Einfach online beantragen
Verpfändungserklärung als PDF verfügbar
Für längerfristige Mietverhältnisse ideal
Einmalanlage ab 500 €
Innerhalb kurzer Zeit Kaution eingerichtet
Nach Mietverhältnis einfach aufzulösen oder auch als Investition weiterhin nutzbar